Aus der Hundeschulpraxis

Hier gibt es den ein oder anderen Tipp, der helfen kann, das Zusammenleben im Mensch/Hund-Team zu erleichtern. Außerdem berichten wir hier immer mal wieder von kleinen und großen Erlebnissen in der Hundeschule.

Die Rollenverteilung unter Hunden (und Menschen)

Für Hunde gibt es in ihrem Leben nur zwei mögliche Rollen: führen oder folgen … man könnte auch sagen: schwarz oder weiß … einfach für die Hunde aber ziemlich schwer für den Mensch, denn Menschen haben gegenüber Begriffen wie „Führung“, „Dominanz“ oder „Kontrolle“, oftmals eine nicht ganz wertfreie oder gar negative Einstellung. Dem gegenüber stehen die ebenfalls nicht positiv besetzten Worte wie „folgen“, „unterordnen“ oder „gehorchen“.

Dabei sind die oben genannten Begriffe in der Tierwelt jedoch völlig neutral, so wie z.B. „fressen", „schlafen" oder „verpaaren". Sich „unterzuordnen“ oder zu „folgen“, bedeutet unter Hunden weder zu verlieren noch einen geringeren Wert als andere zu haben. Es beschreibt lediglich die zugewiesene Position und auch die vom Hund gewünschte Stellung innerhalb eines Rudels/Verbandes.

Durch die (ungefragte) Integration des Hundes in unseren modernen und schnell-lebigen Alltag, muss er sich in einem Umfeld bewegen, das er nicht kennt und auf das er nicht vorbereitet ist … und nicht seiner eigentlichen Natur entspricht. Aus diesem Grund muss der Mensch hier aktiv werden und die Führung übernehmen.

Führung heißt in diesem Fall z.B.: Verantwortung für das Mensch/Hund-Team übernehmen, Sicherheit garantieren, Bedürfnisse vom Hund als auch vom Menschen erkennen und ein gemeinsames Ziel vorgeben.

Hunde nehmen diese Führung dankbar an, denn nicht selten sind sie damit über-fordert, wenn man ihnen Entscheidungen überlässt. Sie neigen dann zur Unruhe, Überdrehtheit und Aggression.

Hunde wirken oft erleichtert, wenn sie von der Führung entbunden werden und folgen dürfen. Folgen bedeutet für sie: Orientierung, Vertrauen, Sicherheit, Verbundenheit, Klarheit und Leichtigkeit.